Fang dir ein Lied an!
Autor(in): Bürger, PeterHerausgeber: Museum Eslohe
Verlag: Museum Eslohe
Erscheinungsjahr: 2013
Preis: 25,00 €
Peter Bürger: Fang dir ein Lied an!
Selbsterfinder, Lebenskünstler und Minderheiten im Sauerland.
(688 Seiten; fester farbiger Einband; 25,00 Euro)
Zum neuen Museums-Buch “Fang dir ein Lied an!” ist in der Internetreihe unseres Christine-Koch-Archives eine ausführliche Vorstellung nebst Inhaltsverzeichnis sowie Namens- und Ortsregistern erschienen:
daunlots Nr. 68: Lebenskünstler & Minderheiten im Sauerland http://www.sauerlandmundart.de/pdfs/daunlots%2068.pdf
Mit einer Untersuchung zu den sauerländischen „Kötten“, zwei Studien zum Thema „Wilddiebe“, zahlreichen dokumentarischen Zeugnissen sowie Originalbeiträgen von Hans-Dieter Hibbeln, Werner Neuhaus, Dr. Friedrich Opes und Albert Stahl.
Selbsterfinder sind beliebte Gestalten der heimatlichen Überlieferung des Sauerlandes. In diesem Buch treten sie auf die Bühne: gewitzte Tagelöhner, Kleinbauern und Handwerker, lustige Leutepriester, schlagfertige Sonderlinge, Nachfahren von Eulenspiegel, Flugpioniere, Wunderheiler, berühmte Hausierer, Bettelmusikanten, ein heiliger Landstreicher, eine legendäre Wanderhändlerin, der populäre „Wildschütz Klostermann“ – flankiert von vielen sauerländischen Wilddieben – und sogar ein ganzes „Dorf der Unweisen“, dessen Klugheit nur Eingeweihte zu schätzen wissen.
Fast alle diese Lebenskünstler gehörten zu den kleinen Leuten und „Behelpers“. In ihnen spiegeln sich Bedürftigkeit, Sehnsucht und Reichtum jedes Menschen. Wir begegnen Gesichtern einer Landschaft, in der einstmals der „Geck“, ein Hofnarr besonderer Art, heimlich die Schützenfeste regierte. Unangepasste Alltagshelden verführen uns zu neuen Wahrnehmungen und zu einem anderen Leben: „Fang dir selbst ein Lied an!“
Bei den literarischen Erfindungen, Legenden und Räuberpistolen können wir natürlich nicht stehenbleiben. Der folkloristische Kult um sogenannte „Originale“ verschleiert oft die Lebenswirklichkeiten von Armen und Außenseitern. Geschichtenerzähler und Historiker sollten sich deshalb gemeinsam auf eine sozialgeschichtliche Spurensuche begeben. Tabus und Diskriminierungen müssen zur Sprache kommen. Wer von „Heimat“ spricht, darf die Geschichte der „Kötten“ und anderer Minderheiten nicht verschweigen.